Kardinal Richelieu Foto: Österr. Bauernzeitung |
Erfolg für "Die drei Musketiere" und Intendant Hirschal - hier mit "Lady de Winter" Nicole Beutler und "Graf von Rochefort" Francesco Cirolini. Foto: Clemens Fellner |
Foto: OÖ Nachrichten |
Die Musketiere: Alexander Pschill (Aramis), Klaus Haberl (Athos), Martin Niedermair (d'Artagnan) und Matthias Kostya (Porthos, v. 1.) Foto: Clemens Fellner |
Drei Musketiere verdienen Applaus
Auszug Österreichische Bauernzeitung, 21. Juli 2005
...fast alle der Mitspielenden schlüpfen in mehrere Rollen. Es sind immer wieder diese Miniaturen am Rand, die der Aufführung ihren Charme geben. Zum Beispiel Monika Rogge als liebenswert-schlaue Kammerzofe der Königin oder Musketier-Pferd – in ein Pferd, ein gelbes, verwandelt sich übrigens auch Wilgenbus, der die Handlung kommentiert und musiziert.
Linde Prelog zeigt eine Talentevielfalt: als Mutter von d'Artagnan, Musketierpferd und vor allem, weil sie König Ludwig XIII. ihre Stimme leiht, und ihm die Hand führt. Der König ist schließlich nur eine Marionette von Kardinal Richelieu – Nestroy-Preisträger 2004 Toni Slama – und der bösen Schönheit Lady de Winter – alias Nicole Beutler.
Den vier Musketieren – Martin Niedermair, Alexander Pschill, Matthias Kostya, Klaus Haberl sei gemeinsam applaudiert. Und auch ihren Hauptgegnern den Kardinalgardisten für all die flotten Duelle und rasanten Verfolgungsjagden, für die Francesco Cirolini (Graf Rochefort) die Choreographie geschrieben hat.
www.theatersommer.at
Drei Musketiere” mit Tempo, Witz, Erotik
Auszug Kronenzeitung OÖ, 15. 7. 2005
...ein fulminantes Spektakel mit brillanten Degengefechten. Das Publikum verfolgte die Intrigen Kardinal Richelieus, der schönen, bösen Lady de Winter, aber auch die Heldentaten der königstreuen drei Musketiere und des Gascogner Draufgängers d'Artagnan. Witz, Ironie, deftige Erotik und Tempo sind die Atouts.
Königin Anna und König Ludwig XIII. wurden von Puppen dargestellt und von Linde Prelog und Monika Rogge gesprochen. Hervorgehoben seien der brillante Richelieu Toni Slama, die verführerische Lady von Nicole Beutler, der junge Draufgänger d'Artagnan von Martin Niedermaier und die drei sehr unterschiedlichen Musketiere Alexander Pschill, Matthias Kostya und Klaus Haberl sowie der intrigante Graf von Rochefort von Francesco Cirolini, der auch die Fechtszenen choreographierte.
Amüsantes Sommerspektakel!
Degen, Regen, halber Segen
Auszug OÖ Nachrichten, 14. 7. 2005
Geschliffene Dialoge, klirrende Gefechte, scharfe Damen, klingende Couplets und eine schneidige Regie machen das Stück aus, das am Mittwoch mit der Premiere den Theatersommer in Stadt Haag einläutete.
Regisseur Dominik Wilgenbus schaffte das Kunststück, den alten, von Hollywood unzählige Male wiedergekäuten Schinken aus der Feder von Alexandre Dumas mit feiner Klinge wie einen frischen Aufschnitt anzubieten.
Akteure wechseln geschwind Kostüme und Rollen. Als köstliches Beispiel sei die wunderbare Linde Prelog angeführt, die auf D'Artagnan bedachte Mutter, ein aufgescheuchtes Hendl, einen strengen Jesuiten und ein Gstanzl singendes Pferd (vulgo Musketiertier) zu spielen hat.
"Alle für einen, einer für alle!" verschworen hat, als zappelnder Springinsfeld und naiver Frechdachs D'Artagnan herausragt. (...) mit der verruchten Lady de Winter (Nicole Beutler), dem grimmigen Rochefort (Francesco Cirolini, der als Fecht-choreograph Treffer landet), den Musketieren Aramis (Alexander Pschill), Athos (Klaus Haberl), Porthos (Matthias Kostya) und der liebreizenden Constance (Monika Rogge).
Mit blonder Perücke berückend schön
Auszug Neues Volksblatt, 15. Juli 2005
Was Regisseur Dominik Wilgenbus da auf die heimelige Bretterbühne am barocken Stadtplatz, zugleich stimmige Kulisse, gestellt hat, geriet zum Freiluftspektakel der besten Sorte.
Um anno 1626 in Paris die Ehre der Königin gegen den machtgierigen Kardinal Richelieu zu verteidigen wird darin auf, vor, hinter und unter der Bühne gefochten. Der König ist, im buchstäblichen Sinne, nur eine (von Linde Prelog bewegte) Marionette des Kardinals.
Auch inszeniert wurde, mit Wilgenbus als sonorem Erzähler, abwechslungsreich. Oft rollen drei Szenen neben-einander ab: Während die Akteure im Bild links „ein-frieren", spielen jene rechts weiter, was langwierige wie langweilige Auf- und Abgänge erspart. Es spricht für die Professionalität der engagiert aufspielenden Truppe, dass sie sich bei der Premiere am Mittwoch selbst durch eine Regenunterbrechung nicht aus dem Konzept bringen ließ.
Star Nicole Beutler darf als Lady de Winter mit blonder Perücke berückend schön und abgrundtief böse sein. Martin Niedermair legt als springlebendiger d'Artagnan, der auch bei ihr den besseren Stich hat, so manchen Kilometer zurück.
Neben ihnen sticht vor allem Francesco Cirolini als sardonischer Graf Rochefort im schwarzen, SS-ähnlichen Ledermantel hervor.
Rasant, abwechslungsreich, witzig!